"Wie es Euch gefällt" nach William Shakespeare (1599) und Charles Johnson (1723)
Höfisches Leben ist nicht immer ganz einfach – besonders für Rosalind, die Tochter der verstossenen «Guten Königin», oder für Celia, die Tochter der «Bösen Königin», die die anderen verstiess. In der Komödie «Wie es euch gefällt» werden beide Mädchen der neuen Königin zunehmend gefährlich: Rosalind deshalb, weil sie «die Tochter der Verbannten ist», und Celia – weil sie so «verblödet» ist, an der Freundschaft zu Rosalind festzuhalten. Die Verstossene «Gute Königin» selbst sieht das entspannter und findet «das Leben im Wald viel ungefährlicher als im Hasspalast mit seinem aufgepappten Pomp.» Somit machen sich Celia und Rosalind, verkleidet als Bruder Ganymed und Schwester Aliena (denn: «Schönheit zieht Diebe schneller an als Gold»), gemeinsam mit dem Hofnarren Touchstone auf den Weg zur «Guten Königin» in den Wald von Arden.
Und dann war da noch Orlando – Sohn des verstorbenen Sir Rowland De Boys, einem Freund der alten («guten») Königin und somit Lieblingsfeind der neuen («bösen») Königin – der von seinem Bruder Oliver wie ein Knecht gehalten wird. Nach einem von Bruder Oliver arrangierten Ringkampf mit dem Ringer Charles, bei dem Orlando der «Hals gebrochen» werden soll, geht dieser (dummerweise) als Sieger hervor und ist somit ebenfalls reif für die «Verbannung» in den Wald.
Die Begegnung der so durch den Wald streifenden «Flüchtlinge» – untereinander und mit anderen «buntgescheckten Blödeln» des Waldes, zum Beispiel mit den Mitgliedern einer aus Jägern, Holzern, Köhlern und Förstern bestehenden Wald-Theater-Gruppe – ist unausweichlich. Für dieses Theater im Wald, also für die Spiel-im-Spiel-Szenen, hat sich Charles Johnson übrigens für seine Fassung von 1723, die wir teilweise auch verwenden, aus Shakespeares anderer Waldkomödie «Ein Sommernachtstraum» bedient.
Aus allerlei Irrungen und Wirrungen ergeben sich die verschiedensten amourösen Ereignisse: Orlando liebt Rosalind – auch Rosalind liebt Orlando, kann sich jedoch nicht zu erkennen geben, da sie ja als männlicher Ganymed getarnt ist. Der Melancholiker und Philosoph Jacques liebt Celia, die Närrin Touchstone liebt das Waldtheater-Mädchen Audrey, und im Spiel im Spiel lieben sich Pyramus und Thisbe bis in den Tod – die alte Geschichte des römischen Dichters Ovid, die Shakespeare dann zu seinem Stück «Romeo und Julia» inspiriert hatte. Nun, auch die «Böse Königin» findet in unserer Fassung nach ihrer Bekehrung einen Partner (Oliver). Aber soll nur die «Gute Königin» allein bleiben?
Aufführungen:
Donnerstag, 2.06.2016, 20.00 Uhr, Premiere
Freitag, 3.06.2016
, 20.00 UhrSamstag, 4.06.2016
, 20.00 UhrSonntag, 5.06.2016
, 19.00 Uhr, Derniere
Reservationen:
direkt via Email an theater(at)gymoberwil.ch oder Montag bis Freitag 13.30 bis 16.30, 061 552 18 18
Schülerinnen und Schüler 12.-
Erwachsene 25.-
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