Gymnasium Oberwil
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Philosophie...

...als Freifach, Ergänzungsfach, Wahlkurs
Philosophieren bedeutet, grundlegende Fragen des menschlichen Daseins systematisch anzugehen und entsprechende Antworten zu suchen. Dies können Fragen zur eigenen Existenz (z.B. Tod, Alter, Liebe), zum Zusammenleben, zu den Möglichkeiten des Erkennens (was können wir überhaupt wissen?) oder zu Konzepten des Jenseits sein. Das Geschäft der Philosophie besteht dabei darin, diese Fragen in Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition stets neu zu formulieren und auf diese Weise schrittweise neue Perspektiven zu eröffnen und Gewissheiten zu erlangen. Erfolgreich sind wir beim Philosophieren also nur, wenn wir uns mit bestehenden philosophischen Ansätzen auseinandersetzen, diese und unsere eigene Position hinterfragen und uns (geistig) bewegen (lassen).

Im ersten Semester wollen wir an die Anfänge des systematischen Fragens in der griechischen Antike zurückkehren und uns von der unendlich reichen Welt des Alten Griechenland inspirieren lassen. Dabei werden wir eine verblüffende Aktualität der antiken Positionen feststellen, die nicht zuletzt daraus resultieren dürfte, dass diese in Zeiten umfassender Umbrüche und Unsicherheiten formuliert worden sind.

Das zweite Semester könnten wir philosophischen Konzepten der Neuzeit widmen, in der die Naturwissenschaften völlig neue Fragen aufgeworfen und dabei traditionelle philosophische Überzeugungen hinweggefegt haben. Damals startete René Descartes den Versuch, mit dem Philosophieren bei Null anzufangen, und John Locke wollte als gesichert nur annehmen, was über Sinneseindrücke (nicht aber durch irgendeine obskure Theologie) in die Köpfe gelangt ist. An

Descartes' Theorie, die radikal zwischen Geist und Körper trennt, messen sich heute namhafte Neurowissenschafter.

Im dritten und vierten Semester könnten wir uns Fragen des Zusammenlebens sowie der eigenen Existenz zuwenden. Wir werden uns fragen, welche moralphilosophischen Überzeugungen einer kritischen Überprüfung Stand zu halten vermögen und wie sich solche Überzeugungen überhaupt begründen lassen. Zudem werden wir politische Konzepte des Zusammenlebens auf ihre Plausibilität hin überprüfen und gegebenenfalls weiter zu entwickeln versuchen. Und schliesslich wäre es reizvoll, wenn wir uns verschiedenen Ausprägungen der existentialistischen Philosophie zuwenden und darin die Tiefe der Grundfragen des Daseins (wieder)entdecken würden.

café philo

Zusätzlich zum Unterricht finden in jedem Semester im Pavillon des Gymnasiums ein bis zwei café philo statt, in denen bekannte Philosophinnen und Philosophen mit den Schülerinnen und Schüler über Themen ihrer Wahl diskutieren. Bisherige Gäste: Emil Angehrn, Hans Hirschi, Victor Hobi, Annemarie Pieper, Hans Saner